Die Rechten stoppen! Antisemitismus, NS-Relativierung und Querfront runter von der Straße! (05.02.2022)

+++ Samstag 05.02.2022 +++

wir berichten am Samstag #b0502 ab 14:00 Uhr von den Protesten

„Die Rechten stoppen! Antisemitismus, NS-Relativierung und Querfront runter von der Straße!

Samstag, 05.02.2021 | 14:00 Uhr | S+U Gesundbrunnen, 13357 Berlin
Anreise: U8, S1, S2, S25, S26, S41, S42, S46, Bus 247

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Aufruf…

Antifaschistischer Fahrradkorso
13:00 Uhr Neptunbrunnen, Alexanderplatz

Antifaschistische Gegenkundgebung
ab 14:00 Uhr Gesundbrunnen-Center

Begleitet den Aufmarsch
ab 14:00 Uhr entlang der Route

Achtet auf Infos, Updates und Aktionskarten unter dem Hashtag #B0502

🗺️ Voraussichtliche #noQuerfrontRoute ab 14:00 Uhr:

  • Neptunbrunnen
  • Spandauer Straße
  • Anna-Louisa-Karsch-Straße
  • An der Spandauer Brücke
  • Rosenthaler Straße
  • Brunnenstraße
  • Gesundbrunnencenter

🗺️ Voraussichtliche #noQuerfront Autokorso Route ab 13:00 Uhr:

  • Scharnweberstraße (Fußgängerbereich vor dem Einkaufszentrum Clou)
  • Scharnweberstraße
  • Müllerstraße
  • Leopoldplatz (Zwischenkundgebung)
  • Müllerstraße
  • Seestraße
  • Osloer Straße
  • Bornholmer Straße
  • Schönhauser Allee
  • Torstraße
  • Karl-Liebknecht-Straße
  • Spandauer Straße
  • Anna-Louisa-Karsch-Straße
  • Spandauer Brücke
  • Hackescher Markt
  • Oranienburger Straße
  • Tucholskystraße
  • Torstraße
  • Brunnenstraße
  • Rosenthaler Platz (Zwischenkundgebung)
  • Brunnenstraße
  • Badstraße (Gesundbrunnencenter) 

Am Samstag, den 05.02.2022 will das verschwörungsideologische Bündnis „Wir sind Viele“ mit ihrer „Demo-Tour“ ab 14:00 Uhr vom Neptunbrunnen am Alexanderplatz durch Mitte, vorbei an der Neuen Synagoge in der Oranienburger Straße, zum Gesundbrunnen-Center marschieren. Parallel dazu soll ein rechter, verschwörungsideologischer Autokorso ab 13:00 Uhr von Reinickendorf durch Pankow und Mitte ebenfalls bis zum Gesundbrunnen-Center fahren.

Auch der rechte Autokorso will an der Synagoge in der Oranienburger Straße vorbeifahren.

Das Bündnis „Wir sind Viele“ besteht aus verschiedenen, teilweise rechten bis rechtsoffenen Berliner Kleingruppen aus dem verschwörungsideologischen Spektrum. Beteiligt sind zum Beispiel die rechtsesoterische Pandemieleugner*innen-Partei „Die Basis“. Die Partei bietet, unter dem verharmlosenden Label Basisdemokratie, eine Mischung aus teilweise antisemitischen Verschwörungsideologien, Esoterik, Reichsbürger-Erzählungen und neurechten Versatzstücken. Der Tagesspiegel bezeichnete „Die Basis“ im Mai 2021 als „Partei für Energetiker, Aidsleugner und Holocaustverharmloser“. Auf Platz 1 der Bundestagswahl-Landesliste des Landes Niedersachsen wählte die Partei im April 2021 den 57 jährigen suspendierten Polizisten und Reichsbürger Michael Fritsch aus Hannover. Zu den Spitzenkandidaten der BASIS gehört der Epidemiologe Dr. Sucharit Bhakdi, der schon mehrfach eindeutig antisemitische Aussagen traf. Auf Listenplatz 1 in Berlin findet sich die Rechtsanwältin und ehemalige Hutdesignerin Viviane Fischer. Zum Kreis um Fischer gehört auch der Anwalt Reiner Fuellmich (Basis- Spitzenkandidat der Landesliste Sachsen-Anhalt), der regelmäßig durch NS-Vergleiche und Verharmlosung des Holocausts auffällt. Auf Twitter schrieb der BASIS-Kreisverband Rheinisch-Bergischer Kreis erst im Januar 2022: „Wir begrüßen den Judenstern auf grundrechts-verteidigenden Protesten einzusetzen.“ (sic!)

Eine weitere prominente Gruppe im Bündnis „Wir sind Viele“ ist die „Freedom Parade“ um den rechten Provokateur, DJ und Selbstdarsteller Michael Bründel aus Berlin Friedrichshain und die Corona-Aktivistin Susanne Köhler. In der Telegram-Gruppe der „Freedom Parade“ werden zum Teil offen antisemitische Postings oder Aufrufe der Neonazi-Partei „III. Weg“ veröffentlicht. Michael Bründel und Susanne Köhler versuchten gemeinsam mit dem rechtsradikalen Youtuber Stefan Bauer am 20.07.2021 eine Kundgebung vor dem Denkmal für die ermordeten Juden Europas durchzuführen. Gemeinsam mit Bauer wollten Bründel und Köhler vor dem Mahnmal „den Impftoten in Israel“ gedenken. Bauer hatte zuvor in einem Video vor der KZ-Gedenkstätte Mauthausen Corona-Impfstoffe mit Zyklon B verglichen und wiederholte diesen Vergleich in einem Video am 19.07.2021 nochmals vor dem Mahnmal in Berlin. Michael Bründel, Stefan Bauer und Susanne Köhler konnten die Aktion, begleitet von Gegenprotesten, schließlich am Tiergarten durchführen. Zum Denkmal für die ermordeten Juden Europas durften sie allerdings nicht ziehen. Während einer sogenannten Corona-Demonstration am 01.08.2021 provozierte dann Philip Schnurr, ebenfalls Mitglied der Freedom Parade, am Holocaust-Mahnmal in Berlin und wurde im Anschluss festgenommen. Die „Kommunikationsstelle Demokratischer Widerstand“ um die neurechten Publizisten Anselm Lenz und Hendrik Sodenkamp verlieh Michael Bründel nach seiner versuchten Provokation im Tiergarten den „Preis der Republik“. An den aktuell jeden Montag stattfindenden Aufmärschen der Neonazi-Gruppierung „Patriotic Opposition Europe“ um Eric Graziani, nehmen auch Michael Bründel und Susanne Köhler teil.

Auch die Berliner Querdenken-Gruppe „Querdenken 30“ ist Teil von „Wir sind Viele“. Eines ihrer bekanntesten Gesichter ist Monica Felgendreher, die von Michael Ballweg persönlich im November 2020 zusammen mit Christian Reuter als Regional-Verantwortliche der Gruppe eingesetzt wurde. Felgendreher fiel erst vor wenigen Tagen wieder durch antisemitische Hetze im Berliner Regierungsviertel auf. Am 26.01.2022 wurde Monica Felgendreher bei einer Kundgebung auf der Berliner Marschallbrücke festgenommen, nachdem sie in ihrer Rede die Shoah relativierte, indem sie wiederholt den Massenmord an Jüdinnen* und Juden mit den Maßnahmen zur Pandemie-Bekämpfung gleichsetzte.

Die Aufzählung klar antisemitischer Provokationen der aufrufenden Gruppen und Einzelpersonen des „Wir sind Viele“-Bündnisses, sowie deren zahlreiche Verbindungen zu bekannten Köpfen und Gruppierungen der rechten und rechtsradikalen Szene, ließe sich hier beliebig weiter fortführen. Wichtiger finden wir aber, an dieser Stelle darauf hinzuweisen, dass die Berliner Behörden es weder für problematisch halten, Antisemit*innen, Verschwörungsgläubige und Neonazis im Regierungsviertel immer wieder am Denkmal für die ermordeten Juden Europas ihre Hetze verbreiten zu lassen, noch, wie in diesem Fall, gleich mehrere solcher Aufzüge hintereinander an der Neuen Synagoge in der Oranienburger Straße vorbeiziehen zu lassen. Auf den Staat war und ist, was die Verteidigung gegen Faschist*innen betrifft, kein Verlass! Es liegt an uns diesen Hetzer*innen endlich ihre Grenzen aufzuzeigen. Wir rufen euch daher dazu auf, euch an den Protesten gegen den rechten Aufmarsch durch Mitte und Prenzlauer Berg, sowie gegen den rechten Autokorso durch Reinickendorf und Pankow zu beteiligen!

Wir dürfen Faschist*innen, Antisemit*innen und Coronaleugner*innen nicht unsere Kieze überlassen! Hinter ihren Bommeln, Trommeln und Herzchen-Luftballons verbergen sich Egoismus, rechter Hass und völkische Hetze – in ihren Klangschalen schwappt der alte, braune Schlamm! Kommt mit uns auf die Straße – die Rechten stoppen! Antisemitismus, NS-Relativierung und Querfront runter von der Straße!

Beteiligt euch am antifaschistischen Fahrradkorso um 13:00 Uhr ab Neptunbrunnen, an der Gegenkundgebung ab 14:00 Uhr am Gesundbrunnen-Center oder begleitet den Aufmarsch der Eso-Nazis, Reichs-Hippies und ihrer irrlichternden Querfront-Freund*innen entlang der Route!