Gerechtigkeit für Zohra! Gerechtigkeit für alle! (29.05.2022)

+++ Sonntag 29.05.2022 +++

wir berichten am Sonntag #b2905 ab 15:00 Uhr von der Demonstration

Gerechtigkeit für Zohra! Gerechtigkeit für alle!

Sonntag, den 29.05.2022 | 15:00 Uhr |U-Bahnhof Pankow Garbátyplatz 13187 Berlin

Anreise: U2, S1, S2, S8, S85, Tram 50, M1, Bus 155, 250, 255, M27, X54 Pankow

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🗺️ Voraussichtliche Route:

  • Garbátyplatz (S+U Pankow)
  • Berliner Straße
  • Hadlichstraße
  • Hadlichstraße 37 (Polizeiabschnitt 13 – Zwischenkundgebung)
  • Hadlichstraße
  • Berliner Straße
  • Tiroler Straße
  • Dolomitenstraße
  • Dolomitenstraße / Esplanade (Zwischenkundgebung)
  • Esplanade
  • Toblacher Straße
  • Brennerstraße
  • Mühlenstraße
  • Mühlenstraße / Maximilianstraße

Aufruf…

Am 29.05.2022 um 15:00 Uhr am S/U-Bahnhof Pankow am Garbátyplatz veranstalten wir eine Demonstration gegen Gewalt an Frauen anlässlich des ersten Monatstags der Ermordung an Zohra Mohammad Gul, die in Pankow auf offener Straße von ihrem Ex-Mann erstochen wurde. Wir rufen alle dazu auf, sich an der Demonstration zu beteiligen und für Aufklärung und Gerechtigkeit einzustehen.

In tiefer Trauer gedenken wir Zohra und des unermesslichen Leids, welches sie als Opfer patriarchaler Gewalt jahrelang ertragen musste und welches in ihrer brutalen Ermordung gipfelte: Zohra ist vor zwei Jahren aus Afghanistan geflohen, in der Hoffnung sich hier bei uns in Deutschland ein sicheres Leben in Würde aufbauen zu können. Zohra hinterlässt sechs Kinder. Unsere Gedanken und unser Mitgefühl gelten in dieser schweren Stunde den Kindern und den Angehörigen.

Doch für uns bedeutet erinnern kämpfen. Wir verurteilen den grausamen Mord aufs Schärfste, doch dürfen wir nicht die Augen vor der gehörigen Mitschuld staatlicher Organe in diesem Zusammenhang verschließen. Wir verurteilen das Vorgehen der deutschen Polizei, die wieder einmal einer Frau in Not nicht geglaubt und ihr nicht geholfen hat. Drei Anzeigen gegen den Täter lagen vor, sowohl Zohra als auch ihre Schwester wendeten sich Monate vor der schrecklichen Tat an die Berliner und die Oldenburger Behörden. Doch anstatt lebensnotwendige Hilfe zu erhalten, haben sie nichts als rassistische Umgangsweisen und Schikanen zu spüren bekommen.

Um es mit den Worten von Zohra’s Schwester zu formulieren:
„Wir klagen den Mörder an, und mit ihm die Menschenverachtung, die jedem Recht eines Mannes zum Umgang mit einer Frau als seinem Eigentum zugrundeliegt. Wir fordern die Würdigung unserer Schwester und ihres Leids, auch wenn das Geschehene damit nicht ungeschehen werden kann.“

Es liegt auf der Hand, dass sich von allein nichts an dem strukturellen Problem sexistischer Gewalt, die letztlich nicht selten in Femizide mündet, ändern wird. Wir brauchen den Druck auf der Straße, um politisch nachhaltig Veränderungen erreichen zu können.

Wir schließen uns den Forderungen der Angehörigen Zohra’s an:

  • Wir fordern Aufklärung und Gerechtigkeit für Zohra! Eine unabhängige Stelle muss den gesamten Fall überprüfen, um schließlich alle Mittäter zur Rechenschaft ziehen zu können.
  • Eine Abschiebung des Täters nach Afghanistan würde nichts anderes bedeuten, als dass er von der Taliban mit offenen Armen willkommen geheißen wird. Wir fordern also, dass dem Täter hier der Prozess gemacht und er hier verurteilt wird, anstatt abgeschoben zu werden.
  • Wir fordern, umfassenden Schutz für Zohra’s Kinder sowie, dass die Angehörigen über das weitere Vorgehen diesbezüglich entscheiden dürfen.
  • Darüber hinaus fordern wir Frauengerechtigkeit, immer und überall! Statt blind staatlichen Institutionen zu vertrauen, die an Zohras Mord und an etlichen weiteren Femiziden eine gehörige Mitschuld tragen, müssen wir als Frauen jetzt anfangen, Maßnahmen für echte Gerechtigkeit zu ergreifen.

Insbesondere rufen wir Frauen dazu auf, sich der Demonstration gegen Femizide anzuschließen, um in Bewegung zu kommen, sich zu vernetzen und langfristig aktiv gegen Gewalt an Frauen zu werden, sodass nie wieder eine Schwester ihr Leben durch patriarchale Gewalt verliert!