Freiheit für Giannis Michailidis – der Kampf geht weiter! (05.08.2022)

+++ Freitag 05.08.2022 +++

wir berichten am Freitag #b0508 ab 18:00 Uhr von der Demonstration

Freiheit für Giannis Michailidis – der Kampf geht weiter!

Freitag, 05.08.2022 | 18:00 Uhr | Kottbusser Tor, 10999 Berlin

Anreise: U1, U3, U8, Bus 140 Kottbusser Tor | M29 Adalbert Ecke Oranienstraße

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Indymedia Aufruf…

🗺️ Voraussichtliche Route:

  • Adalbertstraße
  • Kottbusser Tor
  • Reichenberger
  • Segitzdamm
  • Oranienplatz
  • Oranienstraße
  • Heinrichplatz

*english below*


Der griechische Anarchist Giannis Michailidis hat seinen Hungerstreik für seine Freilassung unterbrochen. Aber er ist immer noch nicht frei. Während Vergewaltiger aus der Prominenten-Clique keine Strafe erhalten, werden derzeit Demos gegen Femizide – wie zuletzt vor dem griechischen Parlament – von der Polizei niedergeknüppelt. Die illegalen Pushbacks von Refugees mit sehr vielen Toten an Griechenlands Grenzen hören nicht auf. Und der Ausnahmezustand wurde bis Oktober in Athen ausgerufen, weil schon jetzt massive Proteste der Bevölkerung gegen Gentrifizierung und gegen die Rodung eines Parks wegen dem Bau einer U-Bahn-Station mitten im rebellischen Exarchia befürchtet werden.

Auch hier sind wir solidarisch mit den Protesten aller rebellischen Nachbarschaften, wie u.a. dem sich formierenden Protest gegen die geplante Polizeistation am Kottbusser Tor.

Deswegen rufen wir weiterhin zur Demonstration am 5. August in Kreuzberg auf und sagen: „Freiheit für Giannis Michailidis – der Kampf geht weiter!“

„Ich bin in der unglücklichen Lage, mitteilen zu müssen, dass ich diesen schwierigen Kampf abbrechen muss, ohne etwas Wesentliches gewonnen zu haben.“ Mit diesen Worten setzte der griechische Anarchist Giannis Michailidis, der seit 68 Tagen im Hungerstreik war, seinen Protest am 28. Juli aus. Einen Tag zuvor hatten Richter einen Antrag auf seine bedingte Freilassung abgelehnt und der korrupte rechtskonservative Staat ließ am Abend eine weitere Demo im Zentrum Athens im Tränengasnebel ersticken. Die Entscheidung war eindeutig, eher solle Michailidis einen langsamen Tod durch Hungerstreik im Knast sterben, als den gesetzlichen Vorgaben folgend, nach 3/5 seiner Strafe entlassen zu werden. Giannis Michailidis betonte in seiner Erklärung, dass er weitermachen werde: „Der Kampf ist jedoch noch nicht vorbei, und ich habe nicht vor, ihn unvollendet zu lassen. Die Unterbrechung ist vorübergehend.“

Die aktuelle korrupte rechtskonservative Staatsjunta von Griechenland will einen totalen Rollback und will daher an Giannis Michailidis auch deswegen ein Exempel statuieren, weil er ein Beispiel einer Kontinuität von sozialen Kämpfen in Griechenland darstellt, durch die verschiedene korrupte Regierungen in der Vergangenheit teilweise ins straucheln gerieten.

Zur Zeit sind in Athen Demonstrationen kaum möglich, weder gegen patriarchale Gewalt und Femizide, noch Gentrifizierung in Exarchia, schon gar nicht zur Situation der Gefangenen. Sie werden brutal niedergeknüppelt oder teils verboten. Das alles auch während der Tage, an dem die deutsche Außenministerin Baerbock in Athen weilte und Griechenland als den „wichtigsten Partner in der Region“ lobte. Gleichzeitig kauft der deutsche Immobilienspekulant Engel & Völkers ganze Stadtteile in Athen auf.

Das sog. Ministerium für Bürgerschutz hat den Ausnahmezustand bis Anfang Oktober mit anlasslosen Kontrollen und Videoüberwachung in zahlreichen Stadtteilen der Hauptstadt Athen ausgerufen, weil die Protestaktionen und Demonstrationen sich stärker ausweiteten und breiter wurden. Längst geht es der rechten Regierung von „Nea Dimokratia“ (mit der deutschen CDU verbündete rechtskonservative Partei) nicht nur darum, den Gefangenenwiderstand zu brechen, sondern darum mit voller Wucht des seit längerem dezidiert mit neuen Einsatztechniken aufgerüsteten Polizeiapparats die gesamte antagonistische anarchistische Szene und darüber hinaus jeglichen Protest auch von linken und autonomen Zusammenhängen zu zerschlagen. Auch weil sie genau wissen, dass sich die sozialen Kämpfe und Streiks in Griechenland angesichts des staatlichen Totalitarismus und der sich wieder stärker zuspitzenden Krise (Preissteigerungen, Gentrifizierung, etc.) in nächster Zeit mit Sicherheit wieder intensivieren werden.

Von Anfang an wurde der Kampf von Giannis Michailidis durch eine internationale Kampagne unterstützt, die weit über die Grenzen Griechenlands hinausging. Es hat viele Aktionen gegeben, von Demonstrationen über Besetzungen bis hin zu militanten Aktionen.

Und gerade jetzt, während es sich in Griechenland immer weiter zuspitzt, wird es daher wieder Zeit, den kämpfenden Genoss:innen gegen den rechtskonservativen korrupten griechischen Polizeistaat mit internationalistischen Solidaritätsaktionen zur Seite zu stehen.

Solidaritätsversammlung mit Giannis Michailidis Berlin, August 2022


Friday, 05.08.2022 | from 06:00 p.m. | Kottbusser Tor, 10999 Berlin

Arrival: U1, U3, U8, Bus 140 Kottbusser Tor | M29 Adalbert corner Oranienstraße

Full Call…

Greek anarchist Giannis Michailidis has suspended his hunger strike for his release. But he is still not free. While rapists from the celebrity clique receive no punishment, demos against femicides – as recently in front of the Greek parliament – are currently being smashed by the police. The illegal pushbacks of refugees with many deaths at Greece’s borders do not stop. And a state of emergency has been declared in Athens until October, because massive protests by the population against gentrification and against the destruction of a park because of the construction of a metro station in the middle of rebellious Exarchia are already expected.

Also here, we are in solidarity with the protests of all rebellious neighbourhoods, such as the protest forming against the planned police station at Kottbusser Tor.

Therefore, we continue to call for the demonstration on 5th August in Kreuzberg and say: „Freedom for Giannis Michailidis – the fight goes on!““

I am in the unfortunate position to announce that I am discontinuing this difficult struggle without having won anything substantial.“ With these words, Greek anarchist Giannis Michailidis, who had been on hunger strike for 68 days, suspended his protest on 28th July. A day earlier, judges had rejected a request for his conditional release and the corrupt right-wing conservative state did let another demonstration in central Athens smothered in tear gas fog that evening. The decision was clear, rather Michailidis should die a slow death by hunger strike in jail than to be released after 3/5 of his sentence following the legal requirements. Giannis Michailidis stressed in his statement that he would continue: „However, this fight is not over and I do not intend to leave it unfinished. The suspension is temporary.“

The current corrupt right-wing conservative state junta of Greece wants a total rollback and therefore wants to execute an example on Giannis Michailidis also because he represents an example of a continuity of social struggles in Greece, through which various corrupt governments in the past partly stumbled.

At the moment, demonstrations are hardly possible in Athens, neither against patriarchal violence and femicides, nor against gentrification in Exarchia, and not at all on the situation of prisoners. They are brutally suppressed or partly banned. All this even during the days when the German Foreign Minister Baerbock was in Athens and praised Greece as the „most important partner in the region“. At the same time, the German real estate speculator Engel & Völkers is buying up entire districts in Athens.

The so-called Ministry of Citizen Protection has declared a state of emergency until the beginning of October, with random checks and video surveillance in numerous neighbourhoods of the capital Athens, because the protests and demonstrations did have grown stronger and broader. The right-wing government of „Nea Dimokratia“ (a right-wing conservative party allied with the German CDU) has long been concerned not only with breaking the prisoners‘ resistance, but also with smashing the entire antagonistic anarchist scene and any protest by left-wing and autonomous groups with the full force of the police apparatus, which has been step-by-step directly equipped since some time now with new deployment techniques. Also because they know very well that the social struggles and strikes in Greece will certainly intensify again in the near future in the face of state totalitarianism and the crisis that is intensifying again (price increases, gentrification, etc.).

From the beginning, Giannis Michailidis‘ struggle has been supported by an international campaign that has reached far beyond the borders of Greece. There have been many actions, from demonstrations to occupations to militant actions.

And especially now, while things are getting more and more harsh and intense in Greece, it is time again to stand together with the fighters and comrades against the right-wing conservative corrupt Greek police state with internationalist solidarity actions.

Solidarity meeting with Giannis Michailidis Berlin, August 2022