auf der Demo „No War but Class War“ gegen Krieg und Aufrüstung
Was die Menschen in der Ukraine gerade erleben ist für uns nur schwer vorstellbar. Millionen Menschen befinden sich auf der Flucht. Ganze Städte sind zerstört. Sie verlieren ihr Hab und Gut, ihre Familie und Freund*innen und ihre Zukunft. Viele werden gezwungen in diesem Krieg zu kämpfen, gegen Menschen, die ihre Geschwister sein könnten. Tausende sterben. Ihr Leid, verursacht durch den russischen Staat, ist durch nichts zu rechtfertigen und wir müssen an ihrer Seite stehen.
Auch die Zeichen der Bundesregierung sind klar: sie nutzt die Situation als Vorwand für massive Aufrüstung, die Deutschland weltweit von Platz 7 auf Platz 3 der Rüstungsausgaben bringt. Die 100 Milliarden Euro, die die Bundeswehr bekommen soll, werden den Krieg in der Ukraine nicht beenden. Geopolitische Aufrüstung schafft keinen Frieden, sondern treibt die Eskalation voran.
Das letzte Jahrhundert zeigt, wohin deutsche Großmachtambitionen führen. Auch nach dem 2. Weltkrieg war die Bundeswehr mit anderen NATO-Staaten bereits Teil völkerrechtswidriger Kriegseinsätze, wie in Afghanistan oder im Kosovo. Die Bundeswehr ist keine freundliche, demokratische Institution, die unsere „Werte“ verteidigt. Sie wurde von Nazi-Generälen gegründet und weist bis heute deutliche rechtsextreme Tendenzen auf.
Solidarität mit allen Geflüchteten
Die Bundesregierung gibt sich gerade sehr großzügig, wenn es um die Aufnahme Geflüchteter aus der Ukraine geht. Dabei ist es nur Monate her, dass selbige ihr Versprechen, Geflüchtete aus Afghanistan aufzunehmen, gebrochen hat. Und das, obwohl sie selbst konkret mitverantwortlich für die Situation ist, die Menschen dort zur Flucht zwingt. Es sind seit jeher westliche Staaten, die Fluchtursachen schaffen: durch ihren Kolonialismus, sei es mit kriegerischen Mitteln oder durch wirtschaftliche Erpressung, indem sie das Leben der Menschen und natürliche Ressourcen ausbeuten. Weil für die kapitalistische, westliche Lebensweise das Klima und die Lebensgrundlagen woanders zerstört werden, werden Menschen dort zur Flucht gezwungen.
Nun zeigt sich aber, dass es sehr wohl möglich ist, hunderttausende Menschen willkommen zu heißen. Wir begrüßen die breite Unterstützung Geflüchteter aus der Ukraine. Aber viele Akteure, die nun Solidarität behaupten, verfolgen eine rassistisch ausschließende Politik. Diese Politik will nur bestimmte Geflüchtete willkommen heißen.
Wir fordern, diese selektive Willkommenskultur zu durchbrechen und sich für Geflüchtete weltweit einzusetzen! Es braucht sichere Fluchtwege und die Aufnahme aller Menschen, die fliehen müssen. Unabhängig davon was in ihrem Pass steht, wie sie aussehen, ob sie desertieren oder woher sie fliehen.
Wieso antiautoritär?
Antiautoritär heißt herrschaftskritisch. Das kapitalistische System an sich führt durch das Streben nach mehr Profit sowie Konkurrenz um Absatzmärkte und Ressourcen unvermeidlich immer wieder zu Krieg. Ein System das auf Herrschaft basiert, in dem Einzelne fast alles besitzen und dadurch die Macht haben, über das Schicksal der allergrößten Mehrheit zu entscheiden, wird immer wieder die Interessenskonflikte Weniger auf dem Rücken der Mehrheit austragen.
Wir stellen uns weder auf die Seite Putins und der russischen Regierung, noch auf die der NATO. Unsere Solidarität gilt denen, die unter Kriegen leiden, und denen, die gegen sie auf die Straße gehen. Auch woanders sind es wir, die Lohnabhängigen, Erwerbslosen, Lernenden … die die Last des Krieges tragen.
Am 9. April wollen wir gemeinsam deutlich machen:
- Solidarität mit den Menschen in der Ukraine!
- Solidarität mit denen, die in Russland und Belarus gegen den Krieg protestieren, mit Desertierenden!
- Solidarität mit allen Menschen, die weltweit zur Flucht gezwungen werden!
- Grenzregime und Kapitalismus töten. Gemeinsam und organisiert können wir sie überwinden!
- Für den Frieden und die klassenlose Gesellschaft!
Kommt mit uns in den antiautoritären Block!
No War but Class War!
Call to the Anti-authoritarian Block
at the demo „No War but Class War“ against war and rearmament
09th of April / 14 o’clock / U Unter den Linden
What people in Ukraine are experiencing right now is hard for us to imagine. Millions of people are on the run. Whole cities have been destroyed. They are losing their belongings, their family and friends, and their future. Many are forced to fight in this war against people who could be their siblings. Thousands die. Their suffering, caused by the Russian state, is unjustifiable and we must stand by their side.
The signs of the German government are clear: it is using the situation as a pretext for massive rearmament, bringing Germany from 7th to 3rd place worldwide in terms of military spending. The 100 billion euros that the Bundeswehr is to receive will not end the war in Ukraine. Geopolitical rearmament does not create peace, but drives escalation forward.
The last century shows where great power ambitions by Germany leads. Even after World War 2, the Bundeswehr, together with other NATO states, was part of war operations violating international law, such as in Afghanistan or Kosovo. The Bundeswehr is not a friendly, democratic institution defending our „values“. It was founded by Nazi generals and to this day shows clear right-wing extremist tendencies.
Solidarity with all refugees
The German government is presenting itself as very generous right now when it comes to receiving refugees from Ukraine. Yet it was only months ago that the same government broke its promise to take in refugees from Afghanistan. And this despite the fact that the government itself is partly responsible for the situation that is forcing people to flee from there. It has always been Western states that create causes of flight: through their colonialism, whether by warlike means or through economic blackmail, by exploiting people’s lives and natural resources. Because the climate and livelihoods elsewhere are destroyed for the capitalist, western way of life, people there are forced to flee.
But now we see that it is very possible to welcome hundreds of thousands of people. We welcome the broad support of refugees from Ukraine. But many actors who are now claiming solidarity are pursuing a racist exclusionary policy. These policies seek to welcome only certain refugees.
We demand to break this selective welcome culture and stand up for refugees worldwide! There is a need for safe escape routes and the acceptance of all people who have to flee. Regardless of what their passport says, what they look like, whether they desert or where they flee from.
Why anti-authoritarian?
Anti-authoritarian means being critical of domination. The capitalist system in itself inevitably leads to war through the pursuit of more profit and competition for markets and resources. A system based on domination, in which individuals own almost everything and thus have the power to decide the fate of the vast majority, will always carry out the conflicts of interest of the few on the backs of the majority.
We do not side with Putin and the Russian government, nor with NATO. Our solidarity is with those who suffer from wars and those who take to the streets against them. Elsewhere, too, it is people like us, the wage-earners, the unemployed, the learners … who bear the burden of war.
On April 9, we want to make clear together:
- Solidarity with the people in Ukraine
- Solidarity with those who protest against the war in Russia and Belarus, with deserters!
- Solidarity with all people who are forced to flee worldwide!
- Border regimes and capitalism kill. Together and organized we can overcome them!
- For peace and classless society!
Join us in the anti-authoritarian block!
No War but Class War!